Die Dürrbachau, ein Stadtteil von Würzburg. Direkt an den Weinbergen gelegen, erschließt sich dem Besucher auf den ERSTEN Blick eine Idylle am Südhang. Beim zweiten Blick und der Wahrnehmung akustischer Aus- bzw. Eindrücke, wird das Bild doch etwas trübe…
Wir wohnen in der schönen Würzburg-Dürrbachau
Gäste, die es das erste mal sehen, sagen wow
Gesehen wird nur der schöne südschauende Hang
Gegenüber mit vielen frischen Reben dran
Doch , dass diese besprüht werden mit reinem Gift
Und das noch regelmäßig, bemerken sie nicht
Von der östlichen Ecke schwelt es her
Mit kunst-sythetischem Dufte schwer
Kaum ein Tag des Beduftens wird ausgelassen
Man muss ja immer Wäsche waschen
Genau gegenüber, nein kein schrecklich Ungetüm
Nur dichter Nebel von süßem Kunst-Parfüm
Egal woher der frische Wind auch weht
Einem gleich das Haar hoch zu Berge steht
Nase und Magen motzen, der Kopfschmerz quält
Doch leider ist es für die Nachbarn nicht das, was zählt
Ach ja, etwas Neues, fast hätte ich es noch vergessen
Von Süden her versucht man sich nun mit diesen Düften zu messen
Dazu kommt 24 Stunden vom Druckwerk nebenan der Lärm
Doch angeblich tut es keinen der Nachbarn stör´n
Dazu rattert die Bahn, dröhnt und rangiert
Mit über 100 Zügen Tag und Nacht, ganz ungeniert
Die Bundesstraße 4-spurig und zu Füßen von unserem Heim
Lässt es sich nicht wirklich entspannt und ruhig sein
Kunst-Gestank und Lärm ist nur menschengemacht
Wer hat sich diese Unzumutbarkeiten nur ausgedacht
Der Mensch scheint weder zu riechen, noch gut zu hören
Lässt sich vom Chemieduft und Krach noch betören
Er redet sich dann auch noch selber ein
Es könnte ja noch viel, viel schlimmer sein
Mit Dröhn-Bass im Auto und Chemieduft rundum
Das Hirn es vernebelt – ich versteh´s jetzt, ach drum
Weil duftet und lärmt es aus Ost, Süd, West und Nord
Setz noch einen obendrauf, dann wird es ein schöner Ort
Fehlt noch die Richtung von oben, der gewissen
Passt auf, sonst wird man von „Oben“ auch noch zugeschissen
Zusammenhalt, Freundlichkeit, Respekt – Mangelware
Nur jeder für sich, bis man ihn trägt auf der Bare
Ach ja, man könnte noch in einem fort
Rezitieren und sinnieren über diesen schönen Ort
Tom Luc 2009